Die Personalisierte Medizin bei Pustulösen Dermatosen steckt noch in den Kinderschuhen. Eine Gruppe von Forschenden am ZPM will herausfinden, ob es individuelle Angriffspunkte im Immunsystem gibt.
Formen der Schuppenflechte, bei der Pusteln auftreten (Psoriasis pustulosa, PP) haben unterschiedliche Erscheinungsformen, werden traditionell jedoch der Schuppenflechte zugeordnet. Gemeinsam haben diese Formen der Schuppenflechte, dass bestimmte Immunzellen, die neutrophilen Granulozyten, in die Oberhaut eindringen und so sichtbare Pusteln auf der Haut entstehen.
Jede Form der Psoriasis pustulosa ist mit schweren Krankheitsfolgen und Einschränkungen in der Teilhabe in allen sozialen Bereichen verbunden. Über die Häufigkeit von Begleiterkrankungen, die durch eine systemische Entzündung ausgelöst werden, ist bislang wenig bekannt und sie sind bisher auch schlecht von Forscherinnen und Forschern verstanden. Daher sind die Behandlungsmöglichkeiten im Vergleich zu den verwandten Formen von Schuppenflechte ohne Pusteln schlecht.
Zumindest einem Teil der Erkrankungen liegt eine genetische Komponente zugrunde. In diesem Projekt wollen die beteiligten Forschenden diese Krankheiten auf molekularer Ebene untersuchen. Zuerst soll eine einheitliche Erfassung von Krankheitsdaten und ein Scoring etabliert werden. Die Patientinnen und Patienten werden im Molekularen Entzündungsboard besprochen und erhalten eine auf sie individuell zugeschnittene Therapie.
Untersucht werden Zytokinmuster und aktivierte Signalwege, um individuelle Angriffspunkte für eine personalisierte Therapie zu finden. Findet man solche Angriffspunkte, könnte man bereits zugelassene Medikamente benutzen, die Zytokine oder auch bestimmte Signalwege regulieren. Ziel ist es die Pustulosen dann in Untergruppe einzuteilen, Begleiterkrankungen zu erfassen und die Zusammenarbeit mit der pharmazeutischen Industrie zu stärken.
Leitung: Prof. Johannes Weiss, Universitätsklinikum Ulm
Partner: ZPM-Ulm, ZPM-Freiburg, ZPM Heidelberg, ZPM-Tübingen
Laufzeit: Juni 2021 – März 2023
Förderung im Rahmen des Förderprojektes "ZPM-Zukunftskonzept" durch das Ministerium für Soziales und Integration, Baden-Württemberg.
Bakterien auf der Haut und im Darm haben einen Einfluss auf die Wirkung von Medikamenten. Kann man das Mikrobiom von Betroffenen nutzen um vorherzusagen, welche Therapie bei Schuppenflechte am besten anschlagen wird?