Mit der Kombination von Daten aus verschiedenen Bereichen der Personalisierten Medizin will eine Gruppe von Froschenden an den ZPM die Personalisierte Behandlung von Spondylarthritiden etablieren.
Krankheiten aus dem Spektrum der Spondyloarthritiden sind sehr komplexe Krankheiten, die Haut, Gelenke und Darm betreffen können. Es gibt viele zugelassene Medikamente, die breit wirken. Das Ansprechen auf diese Medikamente ist allerdings nicht vorhersehbar und sehr unterschiedlich. Bisher ist es nicht möglich mit Hilfe einer molekularen Diagnostik eine Vorhersage über den Therapieverlauf zu machen. Auch die Frage warum verschiedene Medikamente unterschiedlich wirken je nachdem welche Organe betroffen sind, konnte noch nicht beantwortet werden.
Um herauszufinden, welche Biomarker bei unterschiedlichen Krankheiten aus dem Spektrum der Spondyloarthritiden individuell vorhersagen können, wie eine Therapie anschlagen wird, verwenden die Forscher und Forscherinnen verschiedene Methoden und Technologien.
Um die Spondyloarthitiden besser in Subtypen unterteilen zu können, untersuchen sie die Zusammensetzung der Zellen des Immunsystems, führen Genomanalysen und Transkriptomanalysen einzelner Zellen durch, untersuchen das Mikrobiom im Stuhl und suchen nach Abwehrmolekülen im Blut. Zusätzlich kombinieren die Forscherinnen und Forscher die gewonnenen Daten mit zusätzlichen klinischen und radiologischen Daten der bwHealthCloud.
In diesen Daten wollen die Forscherinnen und Forscher Biomarker finden, die zur Vorhersage von Therapieverläufen dienen können. Dieser Ansatz, bei dem verschiedene Arten von Daten aus unterschiedlichen Quellen kombiniert analysiert werden bietet ein großes Entdeckungspotenzial und soll eine bessere Beschreibung und Einteilung der Spondyloarthitiden in Subtypen ermöglichen. Dadurch wird eine personalisierte Behandlung möglich. Diese Entwicklung hat das Potenzial, dass Therapien schneller wirken, mehr Erfolge erzielen, weniger Nebenwirkungen verursachen und dabei auch weniger Kosten für das Gesundheitssystem entstehen.
Leitung: Prof. Reinhard Voll, Universitätsklinikum Freiburg; Dr. Ricardo Grieshaber Bouyer, Universitätsklinikum Heidelberg; Prof. Jörg Henes, Universitätsklinikum Tübingen
Partner: ZPM-Freiburg, ZPM-Heidelberg, ZPM-Tübingen
Laufzeit: Juni 2021 – März 2023
Förderung im Rahmen des Förderprojektes "ZPM-Zukunftskonzept" durch das Ministerium für Soziales und Integration, Baden-Württemberg.
Titelbild: @ Khunatorn / Adobe Stock (Ausschnitt)
Bakterien auf der Haut und im Darm haben einen Einfluss auf die Wirkung von Medikamenten. Kann man das Mikrobiom von Betroffenen nutzen um vorherzusagen, welche Therapie bei Schuppenflechte am besten anschlagen wird?