Deutsch

Forschung

Home Forschung

Extrazelluläre Vesikel aus dem Blut für die Tumordiagnostik (EXO-DIA)

ZPM Onkologie

 

Mit Hilfe von Tumor-DNA aus dem Blut einfach und schnell komplexe Diagnostik zu machen und so das Risiko für Metastasen vorherzusagen, könnte vor allem bei heterogenen Tumoren einen Mehrwert bringen.

Über die Zeit angesammelte Veränderungen in Genen, zum Beispiel Mutationen im KRAS-Gen oder im TP53-Gen, haben eine Schlüsselfunktion bei der Entstehung von Pankreas- und Gallengangkrebs, dem Krebswachstum und der Bildung von Metastasen im Körper. Auch das Ansprechen oder die Resistenz gegenüber einer Therapie hängt wesentlich mit der Ansammlung solcher Mutationen zusammen.

Der Mutationsstatus, in dem sich der Tumor befindet, kann wichtige Informationen liefern, die für die Auswahl einer personalisierten Therapie wichtig sind. Zur Ermittlung des Mutationsstatus wird gewöhnlich ein Stück des Tumors, eine Biopsie, entnommen. Die Flüssigbiopsie ist eine einfachere Methode bei der nur Blut abgenommen und untersucht werden muss.

Körperzellen, wie die Zellen der Bauchspeicheldrüse geben kleine, mit Zellinhalt gefüllte Bläschen, sogenannte Vesikel, ab. Eigentlich dienen diese zur Kommunikation der Bauchspeicheldrüsenzellen mit Zellen an anderen Stellen des Körpers. Da die Vesikel auch DNA und Proteine der Zelle enthalten, die durch die Verpackung in den Vesikeln gut vor Abbau geschützt sind, können Forscherinnen und Forscher diese nutzen, um den Mutationsstatus des Bauchspeicheldrüsenkrebses zu untersuchen.

So reicht eine einfache Blutentnahme für die Untersuchung und es wird keine aufwendige Biopsie der Bauchspeicheldrüse benötigt. Außerdem kann sich der Mutationsstatus innerhalb eines Tumors zwischen den einzelnen Zellen stark unterscheiden. Wenn man nur einen Teil des Tumors für die Analyse nutzen kann, fehlen Informationen über diese Heterogenität. Da die Vesikel von allen Zellen abgegeben werden, können die Unterschiede zwischen den Zellen aus der Vesikel-DNA abgelesen werden.

In diesem Projekt möchten die beteiligten Forschenden herausfinden, ob die Vesikel-Diagnostik, vor allem bei heterogenen Tumoren, einen Mehrwert bringt. Das Ziel ist es, die Prozesse dieser Analysen zu standardisieren und zu automatisieren. Des Weiteren soll die Analyse genutzt werden, um Biomarker, zu finden, die das Metastasierungsverhaltens des Tumors vorhersagen.

Ablauf einer Vesikeldiagnostik:

Alternativtext

Leitung: Dr. Tim Eiseler, Universitätsklinikum Ulm

Partner: ZPM-Ulm, ZPM-Tübingen

Laufzeit: Juni 2021 – März 2023

Förderung im Rahmen des Förderprojektes "ZPM-Zukunftskonzept" durch das Ministerium für Soziales und Integration, Baden-Württemberg.

Titelbild: @ ArtemisDiana / Adobe Stock (Ausschnitt)

Weitere Projekte

AdobeStock 259048293

Mit bispezifischem Antikörper gegen Prostatakrebs

Ein Forschungsteam der ZPM hat einen Antikörper gegen Prostatakrebs entwickelt. Um Nebenwirkungen zu vermeiden will das Team herausfinden, für welche Betroffenen er geeignet ist.

Weiterlesen

ZPM Onkologie
AdobeStock 486784049

Extrazelluläre Vesikel aus dem Blut für die Tumordiagnostik (EXO-DIA)

Mit Hilfe von Tumor-DNA aus dem Blut einfach und schnell komplexe Diagnostik zu machen und so das Risiko für Metastasen vorherzusagen, könnte vor allem bei heterogenen Tumoren einen Mehrwert bringen.

Weiterlesen

ZPM Onkologie
AdobeStock 282276008

Mikrobiom und Immunsystem bei Leberkrebs

Eine Gruppe von Forschenden an den ZPM will herausfinden, ob man anhand der Bakterien in Lebertumoren das richtige Medikament für den individuellen Tumor von Betroffenen finden kann.

Weiterlesen

ZPM Onkologie
Inno HP Bild Dietrich 3

MIRI-Plattform - Die Umgebung von Krebszellen sichtbar machen

Mit Immunfluoreszenzmikroskopen Immunprofile erstellen, um Resistenzmarker für zelluläre und medikamentenbasierte Immuntherapien in der Mikroumgebung von Krebszellen zu finden.

Weiterlesen

ZPM Onkologie
AdobeStock 250325329

Veränderung des Mikrobioms bei Schuppenflechte unter Biologika Therapie

Bakterien auf der Haut und im Darm haben einen Einfluss auf die Wirkung von Medikamenten. Kann man das Mikrobiom von Betroffenen nutzen um vorherzusagen, welche Therapie bei Schuppenflechte am besten anschlagen wird?

Weiterlesen

ZPM Entzündliche Erkrankungen
AdobeStock 268793354

Ganzexomanalyse für die Etablierung eines nationalen Standards

An den ZPM in Baden-Württemberg wird der Wandel von kleinen Genpanels zur Ganzexomanalyse vollzogen.

Weiterlesen

ZPM Onkologie
AdobeStock 402790894 v2

Prognose und Therapieansprechen bei Morbus Crohn

Forscher und Forscherinnen der ZPM wollen erschöpfte Immunzellen nutzen, um individuelle Therapien für den Morbus Crohn zu finden.

Weiterlesen

ZPM Entzündliche Erkrankungen
Hautarzt v2

Personalisierte Medizin bei Pustulösen Dermatosen

Die Personalisierte Medizin bei Pustulösen Dermatosen steckt noch in den Kinderschuhen. Eine Gruppe von Forschenden am ZPM will herausfinden, ob es individuelle Angriffspunkte im Immunsystem gibt.

Weiterlesen

ZPM Entzündliche Erkrankungen
AdobeStock 271705631

Personalisierte Therapieempfehlung bei Spondyloarthritiden

Mit der Kombination von Daten aus verschiedenen Bereichen der Personalisierten Medizin will eine Gruppe von Forschenden an den ZPM die Personalisierte Behandlung von Spondylarthritiden etablieren.

Weiterlesen

ZPM Entzündliche Erkrankungen

Impressum | Datenschutz | Cookie-Einstellungen